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Lebensweise des Igels

Der in Westeuropa - und somit auch in Österreich - lebende Braunbrustigel oder Europäischer Igel (Erinacaeus europaeus) ist dämmerungs- und nachtaktiv. Im Oktober oder November (wenn die Durchschnittstemperatur unter10- 15°C liegt) sucht er sein Winterquartier auf. Diese Schlafplätze müssen gut wärmeisoliert, regen- und schneesicher sein. Sie sind vorwiegend aus Laub gebaute Nester, welche unter stützendem Astwerk in Hecken aber auch in Hohlräumen unter Garagen etc. angelegt sind, damit das lose Laub nicht auseinander fallen kann. Bis März bzw. April hält der Igel dann seinen Winterschlaf.

Speiseplan des Igels

Die Hauptnahrung der Igel sind Insekten (z.B. Laufkäfer, Ohrwürmer, Larven von Nachtschmetterlingen), Regenwürmer, Asseln, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer und Spinnen. Weiters stehen noch junge Mäuse, Aas oder Eier bodenbrütender Vögel am Speiseplan. Mitunter kann es auch vorkommen, dass ein Igel eine Schlange tötet und diese dann auch verzehrt. Pflanzliche Nahrung nehmen Igel nur zufällig oder unfreiwillig als Beikost auf, etwa wenn an einem Regenwurm noch etwas Gras haftet oder wenn sie der Hunger im Spätherbst zwingt, faules Obst oder Kräuter zu fressen. Normalerweise fressen Igel kein Obst und kein Gemüse.

Lebensraum

Stacheligel (also auch der Europäische Igel) bevorzugen eher trockene und deckungsreiche Habitate, sie finden sich unter anderem in lichten Wäldern, Grasländern und auch Kulturlandschaften (z.B. Gärten).

Tagsüber schlafen sie in aus Laub gebauten Nestern. Auch die Brutstätten wo sie ihre Jungen aufziehen sowie ihre Winterschlafplätze sind vorwiegend aus Laub gebaut. Allerdings sind die Winterquartiere solider gebaut als die öfter wechselnden Nester zum Schlafen tagsüber.

Verhalten

Berühmt ist der Igel für seine Verteidigungsstrategie: Bei Gefahr rollt er sich einfach zusammen und somit für Hund oder Füchse kaum erbeutbar. Einzige Feinde sind einige spezialisierte große Eulen und Dachse. Natürlich wurde dem Igel sein Verhaltensmuster in menschlichen Siedlungsgebieten zum Verhängnis. Gegen Autos auf Strassen hilft kein Einrollen als Verteidigung und so wurden und werden jedes Jahr viele Igel zum Opfer des Verkehrs (siehe auch Igelschutz). Interessanterweise zeigt der einzelgängerisch lebende Europäische Igel kein Territorialverhalten, er teilt seine Jagdgebiete meist mit anderen Igeln beiderlei Geschlechts. Dieses Verhalten lässt sich durch die räumlich und zeitlich unvorhersehbar verteilte Beute (Würmer und Insekten) zurückführen. Igelmännchen erwachen 2 - 3 Wochen vor den Weibchen und nutzen diese Zeit um Gewicht zuzulegen. Sobald die Weibchen aus dem Winterschlaf erwachen, gehen die Männchen auf Partnersuche. Nach der Paarung hilft das Männchen dem Weibchen weder beim Bau des Baus noch bei der Aufzucht der Jungen, sonder versicht sich in der von Mai bis August dauernden Paarungszeit sooft wie möglich zu paaren. Nach einer Tragzeit von (je nach Art) 30 – 48 Tagen bringt die Igelmutter 1 - 11 Junge zur Welt, die anfangs nackt, taub und blind sind. Nach 6 Wochen werden die Jungen entwöhnt und sind im folgenden Frühling selbst geschlechtsreif.

© S.Geroldinger 2009; Bilder:alle pixelio