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Warum Igelschutz?

  • Igel sind durch Straßenverkehr sehr gefährdet. Straßenverkehr kann nach Angaben von Spitzenberger et.al. (2001) die Igeldichte um 30% senken.
  • Wegen der Verarmung der Landschaft durch die moderne Land- und Forstwirtschaft (Düngung, Biozideinsatz, Flurbereinigung und Monokulturen) nehmen Igel Gärten und Parks gerne als Rückzugsgebiet an. Leider sind sie auch hier zahlreichen Gefahren ausgesetzt : Rasenmäher, Kunstdünger, Einsatz von Pestiziden (Entzug der Nahrungsgrundlage) sowie Aufräumwut.
  • Igel sind nach ZULKA et al. (2005) auf der Roten Liste der geschützte Tiere als gefährdete bis stark gefährdete Tierart angegeben (RL-Ö=3); in Bezug auf die Bestandessituation ist rückgängig, ihre Bestandesentwicklung zeigt einen schwach negativen Trend. die Habitatverfügbarkeit der Art ist gering, die Entwicklung der Habitatsituation gleichbleibend.  Beim Igel ist eine starke anthropogene Beeinflussung gegeben: Igel sind sehr empfindlich auf Störungen in ihrem Habitat wie Düngung, Pestizideinsatz und Meliorisierung durch Beseitigung von Kleinstrukturen wie Hecken, Aufräumwut in Gärten und Parks und Besatz durch standortfremde Gehölze (Neophyten).

Quelle:salzburg.gv.at/igel.htm

Gefahren für die Igel

  • Chemie und Gifte werden leider immer noch viel zu häufig verwendet, um Schädlinge im Garten zu vernichten. Damit schädigt man aber auch die nützlichen Tiere wie Igel, Vögel und alle anderen Lebewesen. Sie finden weniger Nahrungstiere und können auch erkranken
  • Rasentrimmer und andere Gartengeräte können zu schweren Verstümmelungen oder zu tödlichen Verletzungen führen. Man sollte wirklich erst dann unter Gebüsch arbeiten oder mähen, wenn man sich davon überzeugt hat, dass sich dort kein Igel befindet. An einigen Stellen sollte man das Gras auch ruhig etwas höher stehen lassen. Dort können sich Tiere ein Nest bauen.
  • Laubsauger saugen nicht nur Laub auf sondern auch viele Kleinlebewesen. Diese aber können durchaus wertvolle Helfer im Garten sein. Des weiteren dienen sie vielen Tieren als natürliche Nahrung. Ein Igel übernimmt die "Funktion" eines natürlichen Schädlingsbekämpfers. Mit einem Laubrechen kann man die gleiche Wirkung wie mit einem Laubsauger erzielen. Außerdem spart man dabei noch Kosten für Energie
  • Drahtzäune und Mauern bilden bilden häufig eine unüberwindbare Begrenzung des sowieso schon eingegrenzten Lebensraum für den Igel. Auf seiner nächtlichen Nahrungssuche benötigt ein Igel einen großen Aktionsraum. Geeignete Durchschlupfmöglichkeiten erleichtern es dem Igel, dass er zur Nahrungssuche auch in angrenzende Gärten gelangen kann.
  • Außerdem stellen Drahtgitterzäune Eine tödliche Bedrohung dar, die wenige Zentimeter über dem Boden enden. Bei ihren Streifzügen zwängen sich Igel durch den Zaun und bleiben hängen. So mancher Igel ist auf diese Weise schon qualvoll verendet
  • Komposthaufen sind eine sind eine sinnvolle und nützliche Einrichtung im Garten. Von Zeit zu Zeit müssen sie jedoch auch einmal umgesetzt werden. Igel benutzen sie nicht nur als „Nahrungs-Schlaraffenland“, oftmals haben sie sich darin auch ein Nest eingerichtet. Stechen sie also nicht achtlos mit einer Forke hinein sondern tragen ihn vorsichtig ab. Sollten Sie einmal ein Igelnest freigelegt haben, decken sie es umgehend wieder abund holen sie sich für die weitere Maßnahme fachkundigen Rat
  • Obstnetze, oder achtlos liegen gelassene Volleyball- oder Tischtennisnetze, können zur Falle werden. Haben sich Tiere einmal darin verfangen, können sie sich nicht wieder alleine daraus befreien. Spannen Sie Obstnetze mindestens 40 cm vom Boden entfernt auf. So können Tiere ungehindert darunter umherstreifen. Der erwünschte Schutz gegen Vögel, als ungeliebte „Obstdiebe“ bleibt deshalb trotzdem bestehen.

...noch mehr Gefahren für die Igel

  • Abfälle gehören nicht in die Landschaft, sondern in die entsprechenden Müllbehälter. Das versteht sich eigentlich von selbst. Das dies leider selten befolgt wird, kann man auf jedem Spaziergang durch die Natur erleben. Leere Büchsen, Flaschen und Plastikbehälter werden vielen Tieren zum oft tödlichen Verhängnis. Der Restinhalt solcher Abfallbehältnisse verlocken Igel häufig dort hineinzugelangen. Dabei können sie sich bösartige Schnittverletzungen zuziehen. Beim Rückzug wirken ihre Stacheln wie Widerhaken, die das Hinausgelangen unmöglich machen. Das Ende ist dann ein qualvoller Hungertod.
  • Müllsäcke sollten immer gut verschlossen werden. Igel sind sehr neugierig, wenn sie auf der Suche nach Futter sind. Sie kriechen in die Abfallsäcke hinein, finden nicht mehr hinaus, ersticken oder werden mit der Müllabfuhr abtransportiert
  • Vorsicht beim Verbrennen von Reisighaufen oder Gartenabfällen! Wenn diese schon länger im Garten gelagert waren, werden sie häufig als Unterschlupf von Igeln angenommen.
  • Regentonnen, die in die Erde eingegraben sind müssen in jedem Fall abgedeckt sein, um zu verhindern, dass Tiere hineinfallen und qualvoll ertrinken.
  • Kellerschächte sollten so abgesichert sein, dass kein Igel durch die Ritzen gelangen kann. Ist dies nicht möglich, ist eine tägliche Überprüfung der Kellerschächte unbedingt erforderlich.

Quelle:igelberatung-hameln.de

Probleme der Igel

  • Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein,
  • auf Straßen kommen jährlich hunderttausende zu Tode – gegen Autos hilf ihre Verteidigungsstrategie des Einrollen nichts!
  • - in Gärten fehlt es häufig an Unterschlupf- möglichkeiten und Nahrung
  • Die zunehmende Bodenversiegelung (das ist das „Zubetonieren“ oder Bebauen von Bodenfläche) in Siedlungsgebieten erschwert es dem Igel offene Stellen zur Futtersuche und zum Nestbau zu finden.

Folgender Film zeigt Euch, wie neugierig Igel sein können. Und Ihr könnt Euch sicher denken, wie gefährlich das Plastiksackerl für unseren stacheligen Freund werden kann!

Hier gehts weiter zum aktiven Igelschutz

© S.Geroldinger 2009; Bilder:alle pixelio